Joshua Bodirsky
Trainer im ZENit
Meine Liebe zum Kung Fu habe ich sehr früh entdeckt.
Als Baby nahm mich mein Papa und Opa mit zum Lai-Do (japanischer Weg des
Schwertziehens). Dort lernte ich krabbeln und laufen. Sobald ich das konnte, fertigte
mein Opa mir ein kleines Holz-Messer und ich trainierte fleißig mit.
Mit 5 Jahren zeigte mir mein Papa Jackie Chan und meine Augen strahlten. Ich
wollte das lernen.
Ein Jahr später sah ich das erste Mal in meinem Leben die Shaolin Mönche in einem
Tempel trainieren. Es fühlte sich so an, als gehöre ich dorthin. Es war alles so
vertraut. Daraufhin ging ich zu meinem Papa und sagte: „Schicke mich nach
Shaolin!“ Das war natürlich ein Schock für ihn. Allerdings suchte er mir eine Kung Fu
Schule in Coburg. Ich kam zu Rittirong Konggann ins ZENit und lernte das Shaolin
Weng Chun Kung Fu.
Wegen einer Schulterverletzung habe ich allerdings nach 5 Jahren aufgegeben. Ob
ich je wieder trainieren kann? Kung Fu und Fitness ist mein Leben. Wenn ich das
nicht mehr kann, was habe ich dann noch? Was ist dann die Erfüllung in meinem
Leben?
Ich war dadurch lange depressiv, habe mich mit vielen anderen Dingen beschäftigt
und neue Sachen ausprobiert. Gitarre spielen hat mir auf emotionaler Ebene Kraft
gegeben und war ein guter Ausgleich zum Sport. Doch nach ein paar Jahren kam
der Wille zurück. Seitdem arbeite ich jeden Tag daran, meine Schulter wieder voll
nutzen zu können. Dabei helfen mir heilsame Kung Fu Formen und fließende
Partnerübungen, wo ich die Kraft gut dosieren kann. Bei anstrengenden „Free-fights“
spüre ich manchmal den Schmerz in meiner Schulter wieder. Dann bleibe ich
gelassen und suche die Balance von An- und Entspannung.
Im Gleichgewicht gehe ich ruhiger und bedachter durchs Leben. Kung Fu stärkt
meinen Körper und Geist. Es gibt mir Halt, wenn es mir mal nicht so gut geht.